Sa.

9.03.2024

Stiftskirche Elmshorn

Alden/Patterson

                                                                                                                    Foto: Sebastian Schröder

Der liebe Michael Spies hat mir diesen Bericht geschrieben. Vielen Dank für den super recherchierten Review!!!

Konzert von Christina Alden und Alex Patterson in der Stiftskirche Elmshorn am 9.03.2024.

 

Musik verbindet Menschen miteinander. Lotte habe ich vor vielen Jahren kennengelernt, weil wir häufig zu den gleichen Konzerten gingen und irgendwann miteinander ins Gespräch kamen und Freunde wurden.

 

Manchmal geht es sogar noch ein Stück weiter: Christina Alden und Alex
Patterson trafen sich 2012 zum ersten Mal auf einem Musikfestival, zu dem sie beide mit ihrer eigenen Musikergruppe angereist waren.

Ab 2015 machten sie dann nicht nur beim Musizieren gemeinsame Sache, was ihre heute zweijährige Tochter Etta beweist.

 

Als Liebhaber ausgefallener Plattencover stieß ich 2018 auf die Gruppe Alden, Patterson & Dashwood. Die sehr liebevoll aus Pappe und Papier einzeln in Handarbeit hergestellten Cover – oft auf 1500 oder 2000 Exemplare limitiert – haben mich begeistert.

Dazu kam dann dieser interessante Mix aus amerikanischem Bluegrass und englischer Folkmusic.

 

In Christina Aldens Familie lud ihre Mutter jeden Freitag Freundinnen zum gemeinsamen
Musikmachen ein. Mit 15 Jahren schnappte sich Christina die Gitarre ihres älteren Bruders und brachte sich das Gitarrespielen bei. Fünf Jahre später entdeckte sie dann auch das Banjo für sich.

 

Für mich ist aber ihre wunderschöne Stimme das wichtigstes Instrument.

 

Auch Alex Patterson ist durch sein Elternhaus früh mit Folkmusic in Berührung gekommen und zu einem einfühlsamen Geigenspieler herangereift.

Bei seinen Konzerten setzt er zudem einen Kasten ein, den er per Fuß bedient und damit Akkordeonklänge hervorbringt.

 

Jedes Lied wurde ausführlich vorgestellt und die beiden Musiker vergaßen manchmal, das sie nicht im Folkcellar von Norwich, sondern in der Stiftskirche von Elmshorn waren.

So konnte man ihren interessanten Ausführungen leider nicht immer folgen, da sie schnell und mit ihrem heimischen Akzent sprachen.

 

Zumeist begleitete Alex Patterson den Gesang von Christina Alden sehr gekonnt
mit seiner Fiddle. Bei einigen Stücken hätte ich mir noch das Dobro von Noel Dashwood dazu gewünscht, der auf den ersten CDs das Bluegrass-Element verstärkt hat.

 

Bei drei Liedern kam auch das Banjo zum Einsatz, dann wechselte Patterson zur Gitarre. Traditionals wechselten sich ab mit Eigenkompositionen.

 

Alden und Patterson schreiben oft Songs über außergewöhnliche Begebenheiten. „The Cobblers Daughter“ handelt von einem Ehepaar, das 1942 in den Schweizer
Alpen verschollen ist und erst 2017 im Gletschereis gefunden wurde. Ihre Tochter, die die Suche nach ihnen nie aufgegeben hatte, war inzwischen 79 Jahre alt.

 

Von ihrer letzten CD „Hunter“ möchte ich zwei Stücke besonders hervorheben: Im Titelsong geht es um die besondere Freundschaft zwischen einem Wolf und einem Braunbären, die auch gemeinsam auf die Jagd gingen. Zu diesem Lied hat sie ein Foto des finnischen Fotografen Lassi Rautiainen inspiriert.

 

„The Fox Song“ handelt von einem arktischen Fuchs, der über 2000 Meilen in nur 76 Tagen von Norwegen nach Kanada gelaufen war.

 

Nach zwei Sets und zwei Zugaben war dieser wunderbare Abend leider zu Ende.

 

Ich bin immer wieder beeindruckt, dass es Lotte gelingt so gute Musiker nach Elmshorn zu holen, die wir sonst in Deutschland nicht zu Gesicht bekommen hätten.

 

 

                                                             Christina Alden mit Tochter Etta!!!! So geht Folk Musik!!!!


                                                                                                                  Fotos: Sebastian Schröder